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08.01.2020 | Story

Rheinmetall stattet NATO-Speerspitze VJTF aus – Die Bundeswehr bereitet sich auf Führungsrolle 2023 vor

Für zwölf Monate führt die Bundeswehr die als NATO-Speerspitze bekannte Eingreiftruppe VJTF. Im Falle eines Einsatzes stünden deutsche Soldaten mit an vorderster Front. Als Partner der Bundeswehr leistet Rheinmetall einen nachhaltigen Beitrag zur Erfüllung der gesteigerten Anforderungen der VJTF und zum Schutz der Soldaten.
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Innerhalb von 48 bis 72 Stunden einsatzbereit zu sein, das ist die Anforderung der NATO-Speerspitze VJTF (Very High Readiness Joint Task Force). Es sind mindestens 5.000 Soldatinnen und Soldaten, die in höchster Bereitschaft stehen, aus Land-, Luft-, See- und Spezialkräften. Jedes Jahr wechselt unter den NATO-Nationen die Führung der superschnellen Eingreiftruppe. Neben Deutschland haben Länder wie Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen oder Spanien ihre Bereitschaft erklärt. Für das Jahr 2023 übernimmt Deutschland als Führungsnation die VJTF und stellt bis zu 2.700 Soldatinnen und Soldaten. Rheinmetall Defence trägt hierbei für die kontinuierliche Materialausstattung eine große Verantwortung.
Die Krisenreaktionstruppe
Die VJTF Einheit ist Kern der NATO Response Force (NRF), der bisherigen Krisenreaktionstruppe und ist somit Teil des Readiness Action Plan (RAP). Sie stellt die schnellste Eingreiftruppe der NATO dar. Ihre wichtigste Funktion ist die Beschleunigung der Reaktionsfähigkeit. Zum Schutz der baltischen Staaten initiierte die NATO 2014/2015 den RAP und damit die VJTF. Die Annexion der Krim durch Russland ist Anlass, die Reaktionsschnelligkeit der Streitkräfte zu steigern.
Deutschlands Verantwortung als Rahmennation
Die von der NATO gesetzte Beitrittsbedingung für Deutschland wurde 1954 durch die Unterzeichnung der Pariser Verträge erfüllt. Seit 1955 ist Deutschland verlässlicher Partner der NATO und beteiligt sich an Auslandsmilitäreinsätzen sowie bei der Bündnisverteidigung. Während des kalten Krieges wurde das Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland durch Stationierung großer NATO-Verbände und der Bundeswehr geschützt. Eine ähnliche Rolle übernimmt Deutschland mit der Übernahme der VJTF.

Einsätze werden gemeinsam auf politischer Ebene von den NATO-Mitgliedsländern einstimmig entschieden. Im zweiten Schritt entscheidet der Bundestag über eine deutsche Beteiligung.
Die Reaktionszeiten der VJTF
Das VJTF-Rotationsprinzip besteht aus drei Phasen:
  • Stand-Up-Phase : 45 Tage Zeit bis zur Einsatzfähigkeit
  • Stand-By-Phase : zwei bis sieben Tage bis zur Einsatzfähigkeit
  • Stand-Down-Phase : 30 Tage bis zur Einsatzfähigkeit

Drei Staaten sind nach diesem Rotationsprinzip mit verschiedenen Reaktionszeiten einsatzfähig. Für den Ernstfall stehen der NATO somit drei multinationale Brigaden zur Verfügung, die innerhalb von zwei bis 45 Tagen reagieren. Ab 2020 rotiert Polen in die Stand-By-Phase, Deutschland ins Stand-Down. Die multinationalen VJTF-Brigaden erhöhen die Einsatzbereitschaft der NATO.
VJTF und die Bundeswehr
Ob Material- oder Personalmängel, die Bundeswehr hat nachhaltig mit Engpässen zu kämpfen. Als Rahmennation der VJTF-Führung im Jahr 2023 ist es vorgesehen, dies zu ändern. Für das Großmanöver „Trident Juncture“ (Dreizack Verbindung) im Herbst 2018 an der norwegischen Küste stellte sich die Bundeswehr der Herausforderung – mit Erfolg. Logistisch sei die Bemessung der Zeit knapp gewesen, reichte für die VJTF-Zertifizierung jedoch aus, auch wenn „Trident Juncture“ Material aus der Bundeswehr zusammenzog, da sie zu dem Zeitpunkt noch nicht voll ausgestattet war. Das Bundesverteidigungsministerium ist mit dem Resultat zufrieden, denn der Vorgang wurde bewusst so vorbereitet, um Schwächen zu identifizieren.

Das Großmanöver „Trident Juncture“ war seit Ende des Kalten Krieges das größte NATO-Manöver. 50.000 Soldatinnen und Soldaten aus 31 Nationen übten, um das Bündnisgebiete verteidigen zu können. 8.000 deutsche Soldaten nahmen erfolgreich an dem Großmanöver teil.

Aufgrund des Rotationsprinzips sind die Brigaden über einen Zeitraum von drei Jahren an die VJTF gebunden. Die VJTF ist eine erhebliche Anstrengung, denn für andere Einsätze und internationale Verpflichtungen stehen sie in der Zeit nicht zur Verfügung.
Rheinmetall liefert an die Bundeswehr
Als Partner der Bundeswehr übernimmt Rheinmetall eine wesentliche Rolle bei der modernen Ausstattung der von der Bundeswehr gestellten NATO-Speerspitze Very High Readiness Joint Task Force für die Stand-By-Phase im Jahr 2023 (VJTF 2023).
„Wir haben die präzisen Anforderungen der Bundeswehr verstanden. Jetzt sind wir in der Bringschuld. Das System Panzergrenadier wird die materielle Speerspitze des Heeres für VJTF darstellen. An unserer Lieferzeit, Qualität und der Einhaltung des Kostenrahmens werden wir uns schlussendlich messen lassen müssen. Wenn wir dies einhalten, was wir versprechen, schaffen wir die Grundlage für den Erfolg der Bundeswehr. Das ist unternehmerische Verantwortung, denn erst der Bundeswehr-Erfolg ist unser Erfolg.“
Christoph Müller

Leiter Programmorganisation Deutschland

Rheinmetall Produkte für VJTF
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