Synthetischer Kraftstoff
Giga PtX
Resilienz
Die gesicherte Versorgung der Streitkräfte mit Kraftstoff ist eine Grundvoraussetzung für deren Kriegstüchtigkeit. Heute für den „Friedensbetrieb“ etablierte Lieferketten für fossilen Kraftstoff sind logistisch aufwändig und fragil. Im Kriegsfall ist ein Zusammenbruch dieser Lieferketten wahrscheinlich. Investitionen in lokale erneuerbare Energiequellen und in die Synthesefähigkeit für E-Fuels sichern den Streitkräften in Europa die Energieversorgung als eine kriegstaugliche Schlüsselfähigkeit, die günstig und schnell realisiert werden kann, robust ist, bestehende Logistiksysteme verwendet und gleichzeitig zur Defossilisierung beiträgt.
Warum E-Fuels?
Kohlenwasserstoffbasierte Kraftstoffe sind für die Streitkräfte aufgrund ihrer einfachen Handhabbarkeit und ihrer hohen Energiedichte alternativlos. Deshalb bilden fossiler Diesel und fossiles Kerosin heute das Rückgrat der Energieversorgung der Streitkräfte. Der Kraftstoffbedarf im Kriegsfall beträgt 20 bis 60 Liter pro Tag und Soldat:in (gemittelt über alle Teilstreitkräfte). Kraftstofflogistik bindet Kräfte. 60% aller Gefallenen und Verwundeten der NATO-Kräfte im Afghanistaneinsatz sind im Bereich der Logistik, mit Schwerpunkt in der Kraftstofflogistik angefallen. Hier kommen nun synthetische Drop-In-Kraftstoffe ins Spiel, die an jedem beliebigen Ort aus Strom, Wasser und CO2 hergestellt werden können und aufgrund ihrer Eigenschaften in bestehenden Logistiksystemen, Fahrzeugen und Flugzeugen verwendet werden können. Rheinmetalls Projektvision Giga-PtX ist ein Verbund aus mehreren hundert dezentralen, großskaligen Erzeugungsanlagen für synthetischen Kraftstoff mit einer Einheitengröße von bis zu 50 MW. Dabei führt jede Anlage für sich lokal die Komponenten Energiegewinnung, Wasserstoff- und CO2-Bereitstellung und Kraftstoffsynthese zusammen.
E-Fuel Produktionsanlagen
Idealerweise werden die Anlagen in räumlicher Nähe zu militärischen Verbänden oder Pipelinesystemen installiert. Unter Verwendung von regenerativer Energie können somit je Anlage jährlich mehrere Tausend Tonnen Kraftstoff synthetisiert werden. Dank dieses Konzepts ist kein Ausbau des elektrischen Leitungsnetzes erforderlich. Das CO2 kann kurzfristig aus Punktquellen (Kraftwerke, Zementwerke, biogene Quellen) gewonnen werden, so dass Direct Air Capture nicht zwingend erforderlich ist. Die Dislozierung der Anlagen erschwert die Angreifbarkeit. Durch die moderate Anlagengröße kann die Technologie schnell skaliert werden und anschließend risikoarm durch Replizierung einer erprobten Prototypenanlage realisiert werden. Rheinmetall bietet damit zusammen mit dem Technologiepartner INERATEC bereits heute die Grundlage für eine „ready to scale“- und anschließend „ready to replicate“-Lösung, so dass ein dringendes Problem auf dem Weg zu Resilienz und Kriegstüchtigkeit der Streitkräfte gelöst werden kann.
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