07.11.2024 | Pressemitteilung
Finanzbericht zum dritten Quartal 2024: Rheinmetall präsentiert Rekordzahlen – Umsatz steigt um mehr als ein Drittel, Ertrag wächst um über 70%
- Dynamik im militärischen Geschäft hält an:
Konzernumsatz erreicht 6,3 MrdEUR – Konzernumsatz wächst in den ersten neun Monaten um 36% auf 6,3 MrdEUR - Operatives Konzernergebnis von 410 MioEUR auf 705 MioEUR um 72% gesteigert
- Ergebnismarge steigt auf 11,3%
- Signifikanter Zuwachs bei den Aufträgen: Rheinmetall Nomination um 48% auf über 21 MrdEUR gesteigert
- Neuer Höchstwert beim Auftragsbestand: Rheinmetall Backlog erhöht sich deutlich auf 52 MrdEUR
- Operativer Free Cashflow um 527 MioEUR auf 99 MioEUR verbessert
- Jahresprognose 2024 wird bestätigt
Die Düsseldorfer Rheinmetall AG schließt das dritte Quartal 2024 mit erneuten Rekordwerten sowohl beim Umsatz als auch beim Ertrag ab. Mit der weiterhin hohen Nachfrage durch die Bundeswehr und die Streitkräfte in den Partnerstaaten der EU und der NATO sowie durch die anhaltende Hilfe für die Ukraine zeigt sich die Marktsituation im militärischen Geschäft weiterhin dynamisch. Der zivile Bereich des Konzerns hingegen blieb leicht hinter dem Vorjahr zurück.
Beim operativen Free Cashflow gelang dem Konzern durch deutlich gestiegene Kundenanzahlungen eine signifikante Verbesserung.
Rheinmetall bestätigt nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2024 aufgrund der erwarteten Geschäftsentwicklung im vierten Quartal die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2024. Bei der operativen Renditemarge geht der Konzern nun von einem Wert am oberen Ende der bestehenden Guidance aus.
Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, zur Unternehmensentwicklung: „Rheinmetall wird gebraucht, das zeigen unsere zahlreichen Auftragserfolge. Wir erleben ein Wachstum, wie wir es im Konzern noch nie hatten. In vielen Ländern sind wir zukunftsweisende Kooperationen eingegangen und haben aussichtsreiche Projekte – so in den USA, in Großbritannien, Italien oder der Ukraine. Wir haben Großaufträge in unserer Pipeline, die uns in den kommenden Jahren weiter steigende Umsätze sichern. Zusätzlich bauen wir neue Werke, weiten unsere Kapazitäten massiv aus und tätigen strategische Akquisitionen. So kommen wir unserem Ziel näher, ein globaler Rüstungschampion zu werden.“
Rheinmetall-Konzern: Profitables Umsatzwachstum von 36% – Rheinmetall Nomination um die Hälfte gesteigert
Der Konzernumsatz kletterte nach neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum spürbar um 1.650 MioEUR oder 36% auf 6.268 MioEUR (Vorjahr: 4.618 MioEUR). Der Anteil des mit dem deutschen Kunden erzielten Umsatzes ist in den ersten drei Quartalen 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6%-Punkte auf 30% gestiegen, der Auslandsanteil beträgt 70%.
Das operative Ergebnis zum 30. September 2024 liegt mit 705 MioEUR um 295 MioEUR oder 72% über dem Vorjahreswert von 410 MioEUR. Die Verbesserung des operativen Ergebnisses wurde neben dem Umsatzwachstum unter anderem durch den Ergebnisbeitrag der im August 2023 in Spanien akquirierten Rheinmetall Expal Munitions vorangebracht. Die operative Ergebnismarge des Konzerns verbesserte sich mit Ablauf des dritten Quartals 2024 auf 11,3% (Vorjahr: 8,9%).
Das Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten verbesserte sich in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 4,88 EUR auf 7,32 EUR.
Der operative Free Cashflow hat sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 527 MioEUR auf 99 MioEUR verbessert, nachdem er im Vergleichszeitraum des Vorjahres noch bei ‑428 MioEUR gelegen hatte. Wesentlicher Treiber für die positive Entwicklung des operativen Free Cashflows ist der Anstieg erhaltener Kundenanzahlungen. Der positive Effekt wird durch die Ausweitung der Investitionen in das Anlagevermögen abgeschwächt sowie den weiteren Aufbau des Vorratsvermögens für die erwartete Umsatzentwicklung im vierten Quartal.
Der Wert der Rheinmetall Nomination konnte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 48% deutlich gesteigert werden. Er erhöhte sich in den ersten neun Monaten auf 21,4 MrdEUR (Vorjahr: 14,5 MrdEUR). Wesentlich waren hierfür u. a. Bestellungen aus Deutschland – hier vor allem aus dem Sondervermögen der Bundeswehr – sowie zur Unterstützung der Ukraine. Rheinmetall Nomination umfasst sowohl den klassischen Auftragseingang als auch das Volumen aus neu abgeschlossenen Rahmenverträgen mit militärischen Kunden sowie aus neuen Kundenvereinbarungen (Nominierungen) im zivilen Geschäft über zukünftige Abrufe.
Infolgedessen konnte der Rheinmetall Backlog im Vergleich zum Vorjahr um 41% von 36,7 MrdEUR auf 51,9 MrdEUR (30. September 2024) signifikant gesteigert werden. Der Rheinmetall Backlog umfasst neben dem Auftragsbestand auch die erwarteten Abrufe aus bestehenden Rahmenverträgen mit militärischen Kunden sowie die Potentiale aus Kundenvereinbarungen im zivilen Geschäft.
Vehicle Systems: Rheinmetall Backlog steigt um 37% gegenüber Vorjahr
Der Umsatz bei Vehicle Systems, mit Tätigkeiten vor allem im Bereich der militärischen Rad- und Kettenfahrzeuge, lag nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2024 mit 2.537 MioEUR um 865 MioEUR oder 52% über dem Vorjahreswert. Der Anstieg ist insbesondere auf die Lieferung von vorproduzierten Wechselladersystemen (Lkw) sowie das Anlaufen von taktischen Fahrzeugprogrammen zurückzuführen.
Der Rheinmetall Nomination des Segments – die Summe des Auftragseingangs und des Volumens der neu abgeschlossenen Rahmenverträge mit militärischen Kunden – ist gegenüber dem Vorjahreswert um 1,9 MrdEUR auf rund 6,8 MrdEUR gestiegen. Die größten Aufträge im Jahr 2024 sind bisher ein neuer Rahmenvertrag zur Lieferung von Militär-Lkw der Kategorie UTF an die Bundeswehr in Höhe von 2,9 MrdEUR, die Beauftragung zur Herstellung und Lieferung des Schweren Waffenträgers Infanterie der Bundeswehr auf Basis des Radfahrzeugs Boxer mit einem Volumen von über 1,6 MrdEUR sowie der zugehörige Servicevertrag im Wert von rund 630 MioEUR.
Der Rheinmetall Backlog des Segments – die Summe des Auftragsbestands sowie der erwarteten Abrufe aus bestehenden Rahmenverträgen mit militärischen Kunden – lag mit 20,6 MrdEUR zum 30. September 2024 um 5,6 MrdEUR oder 37% über dem Vorjahreswert. Das operative Ergebnis verbesserte sich von 182 MioEUR auf 281 MioEUR. Die operative Marge liegt mit 11,1% über dem Vorjahreswert von 10,9%.
Weapon and Ammunition: Backlog mit rund 20 MrdEUR erneut deutlich gesteigert
Weapon and Ammunition erzielte mit den Aktivitäten bei Waffensystemen und Munition in den ersten neun Monaten 2024 einen Rekordumsatz von 1.554 MioEUR und übertraf damit den Vorjahreswert um 608 MioEUR oder 64%. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entfällt insbesondere auf höhere Munitionslieferungen. Wichtige Projekte waren Aufträge über Artilleriemunition für Deutschland und die Ukraine. Mit einem Umsatz von 352 MioEUR trug die am 31. Juli 2023 akquirierte Rheinmetall Expal Munitions signifikant zum Wachstum bei.
Der Rheinmetall Nomination liegt mit 10,2 MrdEUR nach neun Monaten im Geschäftsjahr 2024 erheblich über dem Vorjahreswert (Vorjahr: 7 MrdEUR). Wesentlicher Treiber ist ein Rahmenvertrag in Höhe von 8,5 MrdEUR brutto für Artilleriemunition durch den deutschen Kunden. Weiteres Wachstum resultierte aus Deutschland und Ländern in Vorderasien für Produkte aus den Bereichen Indirektes Feuer und Mittelkaliber.
Der Rheinmetall Backlog erreichte zum 30. September 2024 rund 20 MrdEUR. Gegenüber dem Vorjahreswert (30.9.2023: 11,3 MrdEUR) betrug der Zuwachs über 8 MrdEUR oder 73%. Treiber waren hierbei der Abschluss von zwei mehrjährigen Munitionsrahmenverträgen in der zweiten Jahreshälfte 2023 und die nachgelagerte Aufstockung des Artillerie-Rahmenvertrages durch den deutschen Kunden im Juni 2024.
Das operative Ergebnis konnte mit Ablauf des dritten Quartals 2024 mit einem Zuwachs um 163 MioEUR oder 93% auf 339 MioEUR (Vorjahr: 175 MioEUR) nahezu verdoppelt werden. Hierin enthalten ist ein Ergebnisbeitrag der Rheinmetall Expal Munitions von 117 MioEUR. Die operative Marge konnte, trotz gestiegener Personal- und Sachkosten, von 18,5% auf 21,8% deutlich gesteigert werden.
Electronic Solutions: Rheinmetall Nomination verdreifacht – Flugabwehr als treibende Größe
Electronic Solutions, mit den Produkten im Bereich der Digitalisierung der Streitkräfte, der infanteristischen Ausrüstung sowie der Flugabwehr und der Simulation, steigerte den Umsatz nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2024 um 218 MioEUR auf 1.038 MioEUR (Vorjahr:
820 MioEUR); dies entspricht einem Zuwachs von 27%. Der Umsatzzuwachs resultiert im Wesentlichen aus einem Bundeswehrauftrag für das mobile Flugabwehrsystem Skyranger 30 und auf das Luftverteidigungssystem Nah- und Nächstbereichsschutz, weiteren Lieferanteilen für den Schützenpanzer Puma und aus der Modernisierung eines bestehenden Flugabwehrsystems für einen europäischen Kunden.
Der Rheinmetall Nomination konnte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 1 MrdEUR auf 3,5 MrdEUR mehr als verdreifacht werden. Ein Entwicklungsvertrag für das Luftverteidigungssystem Nah- und Nächstbereichsschutz sowie ein Liefervertrag für das mobile Flugabwehrsystem Skyranger 30 bezogen sich als wesentliche Auftragseingänge auf den deutschen Kunden. Des Weiteren ist der Abschluss eines Rahmenvertrags zur Lieferung von Sprechsätzen mit Gehörschutzfunktion sowie ein Anteil an der Beauftragung zur Herstellung und Lieferung des Boxer-Panzerfahrzeugs als Schwerer Waffenträger Infanterie für die Bundeswehr zu nennen. Der Rheinmetall Backlog lag am 30. September 2024 bei 6,7 MrdEUR und damit um knapp 3 MrdEUR deutlich über dem Vorjahreswert (Vorjahr: 3,7 MrdEUR).
Das operative Ergebnis verbesserte sich bis zum Ende des dritten Quartals 2024 auf
96 MioEUR, nach 56 MioEUR im Vorjahr. Die operative Marge erhöhte sich aufgrund eines günstigen Portfoliomixes auf 9,2% (Vorjahr: 6,9%).
Power Systems: Umsatz leicht unter Vorjahr, Backlog weiter auf hohem Niveau
Der Umsatz bei Power Systems, worunter die technologischen Kompetenzen auf zivilen Märkten gebündelt werden, liegt mit 1.543 MioEUR im Betrachtungszeitraum leicht unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 1.551 MioEUR). Das Booked Business lag nach den vergangenen neun Monaten des Geschäftsjahres 2024 mit 2,1 MrdEUR leicht unter dem Vorjahr (Vorjahr: 2,4 MrdEUR). Der Nominated Backlog zum 30. September 2024 fiel um 9,2% auf 8,1 MrdEUR (Vorjahr: 8,9 MrdEUR).
Das operative Ergebnis fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4% auf 74 MioEUR (Vorjahr: 77 MioEUR). Die operative Marge reduzierte sich leicht auf 4,8% (Vorjahr: 5%).
Ausblick: Aktuelle Prognose wird bestätigt
Rheinmetall bestätigt nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2024 aufgrund der erwarteten Geschäftsentwicklung im vierten Quartal die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2024. Inklusive Akquisitionen im laufenden Geschäftsjahr 2024 – unter Einrechnung der Holding-Kosten – rechnet Rheinmetall mit einem Konzernumsatz von rund 10 MrdEUR. Bei der operativen Renditemarge geht der Konzern nun mit rund 15% von einem Wert am oberen Ende der bestehenden Guidance aus (Rendite im Geschäftsjahr 2023: 12,8%).
Weitere Informationen
Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen
Diese Mitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen basieren auf den gegenwärtigen Einschätzungen und Prognosen der Rheinmetall AG sowie den ihr derzeit verfügbaren Informationen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Diese sind vielmehr von einer Vielzahl von Faktoren abhängig; sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Rheinmetall übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung gemachten zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren.