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19.02.2024 | Pressemitteilung

Joint Venture mit ukrainischem Partner: Rheinmetall will Artilleriemunition in der Ukraine produzieren

Keyfacts
  • Rheinmetall und Ukraine wollen Joint Venture zur Herstellung von 155mm-Artilleriemunition gründen
  • Sechsstellige Jahreskapazität geplant
  • Rheinmetall wird 51 Prozent der Anteile halten, ukrainischer Partner 49 Prozent
  • Memorandum of Understanding: Unterzeichnung auf der Münchner Sicherheitskonferenz

Europas größter Munitionshersteller Rheinmetall stellt die Weichen für die Eröffnung eines neuen Werks in der Ukraine. Rheinmetall und ein ukrainisches Partnerunter­nehmen haben ein Memorandum of Understanding (MoU) zur Gründung eines Joint Ventures unterzeichnet, das in der Ukraine künftig Artilleriemunition herstellen soll. Die Unterzeichnung fand heute im Beisein von Alexander Kamyshin, dem ukrainischen Minister für strategische Industrien, am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz statt.

Das „Ukrainische Kompetenzzentrum für Munition“ soll künftig eine sechsstellige Zahl von Geschossen im Kaliber 155mm pro Jahr fertigen, inklusive entsprechender Treibladungen. Hierzu wollen die JV-Partner eine neue Produktionsanlage bauen und künftig gemeinsam betreiben. An dem Gemeinschaftsunternehmen wird Rheinmetall 51 Prozent der Anteile halten, 49 Prozent entfallen auf den ukrainischen Partner.

Erst am 12. Februar 2024 war im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz im niedersächsischen Unter­lüß der symbolische erste Spatenstich für ein neues Werk gesetzt worden, in dem – neben Sprengstoff und Komponenten für Raketenartillerie – ab 2025 ebenfalls Artilleriemunition produziert werden soll.

„Der Bedarf an Artilleriemunition in vielen Ländern ist enorm – zuallererst natürlich in der Ukraine. Unsere Absicht, dort nun ein weiteres Joint Venture zu gründen, unterstreicht, wie ernst es Rheinmetall mit der Unter­stützung des Landes ist. Das Gemeinschaftsunternehmen wird einen wesentlichen Beitrag zur Verteidigungs­fähigkeit der Ukraine leisten und damit der Sicherheit in Europa dienen“, so Armin Papperger, Vorstands­vorsitzender der Rheinmetall AG.

Armin Papperger: „Wir wollen der Ukraine ein leistungsfähiger Partner dabei sein, die einst starke wehrtechnische Industrie in der Ukraine wiederaufzubauen und die Autonomie ukrainischer Kapazitäten sicherzustellen. Schon heute sind wir der wichtigste rüstungs­industrielle Partner des Landes. Insgesamt haben wir mit der Ukraine aktuell Projekte im Wert von mehreren Milliarden Euro in Arbeit, und fast täglich wird es mehr.“

Rheinmetall ist im Bereich der Artilleriemunition nicht nur der weltweit größte Hersteller und Technologieführer, sondern verfügt intern auch über das Know-how zur Planung, für den Bau und den Betrieb von Fertigungsstätten zur Herstellung von Großkalibermunition.

Bereits im Oktober 2023 hatten die Rheinmetall AG und der ukrainische Staatskonzern Ukrainian Defense Industry JSC (UDI, vormals Ukroboronprom) ein erstes Joint Venture in Kiew gegründet – die Rheinmetall Ukrainian Defense Industry LLC. In einem ersten Schritt werden Einsatz­fahrzeuge gewartet und instandgesetzt, später sollen auch gepanzerte Fahrzeuge in der Ukraine gefertigt werden.
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